Warum ich gern Kreativer bin

Abkupfern ist öde. Viel lieber denke ich mir selbst eine Lösung aus. Aber anders als der freie Künstler muss ich keine Probleme erfinden.

Neben meine Defiziten im Visuellen habe ich noch zwei weitere mentale Problemzonen: Ich habe wenig Geduld für das Befolgen (nicht fürs Schreiben!) von Gebrauchsanweisungen. Und ich finde es relativ langweilig, Dinge so zu tun, „wie wir das schon immer gemacht haben“. Natürlich habe ich auch gelernt, dass das Leben keine Abkürzungen bietet, und das es sich manchmal empfiehlt, Dinge nach Vorschrift zu machen – etwa beim Auto fahren.

Als Werbekreativer komme ich aber praktisch nie in die Verlegenheit, nach Lösungen von der Stange gefragt zu werden. Ich darf nicht nur nach neuen Wegen suchen, Dinge auszudrücken – man erwartet es sogar von mir! Infolgedessen wird mein Job nie langweilig.

Auf der anderen Seite habe ich aber noch einen anderen großen Vorteil: Meine Kunden kommen mit Problemen, die sie gelöst haben möchten. Das unterscheidet mich vom „freien“ Künstler, dem Maler, Schriftsteller oder Komponisten. Ich kann mich ganz auf die Lösung konzentrieren und muss nicht erst ein Problem erfinden.