Warum ich gern Adaptionen mache

Weil ich’s kann. Ich liebe gutes Deutsch und Englisch. Mein Ehrgeiz: Dass man dem Zieltext die Herkunft des Quelltextes nicht mehr ansieht.

In Agenturen steht Textadaption nicht gerade hoch im Kurs. Klar: Wenn du damit beschäftigt bist, hast du keine Zeit für eigene Ideen. Vielleicht misstraut dein Chef deinen eigenen Ideen ja sogar. Weil ich aber Deutsch und Englisch gleichermaßen liebe, habe ich Adaptionsjobs nie als Degradierung empfunden.

Vielleicht ist Ihnen schon mal in einer dieser internationalen Publikationen wie z.B. dem Cosmopolitan aufgefallen, dass sich ein Artikel irgendwie merkwürdig las: Grammatikalisch völlig korrekt zwar, aber doch irgendwie fremdartig im Satzbau. Das kommt daher, dass viele Beiträge in diesem Magazinen oft recht hastig aus dem Englischen übersetzt werden.

Wenn ich eine Adaption mache, habe ich den Ehrgeiz, diese Spuren einer fremden Sprachkultur komplett zu eliminieren – es sei denn, sie sind wichtig für die Botschaft. Dazu lege ich zunächst eine Rohübersetzung für das inhaltliche Verständnis an. Dann mache ich einen non-verbalen Download des Inhalts in mein Hirn, und schließlich schreibe ich es in der Zielsprache komplett neu hin. Das ist zwar nicht immer ganz einfach, aber ich kann mich herrlich darin verlieren.